Die Region ist sich bei der Forderung nach einer weiteren Rheinquerung zwischen Köln und Bonn von Godorf/Wesseling nach Niederkassel als Verlängerung des Godorfer Zubringers bis zur A 59 fast einig. Die Brücke brächte Abkürzungen für viele LKW und PKW. Sollte auch gleichzeitig eine Schienenverbindung gebaut werden, könnte auch der Bahnverkehr von der neuen Verbindung profitieren.
Auch aus GRÜNER Sicht besteht angesichts des immer weiter wachsenden LKW-Verkehrs in der Region dringender Handlungsbedarf, allerdings braucht die Realisierung der geforderten Rheinquerung inklusive der Planung, der nötigen Genehmigungsverfahren und der Bauzeit aller erforderlichen Anlagen realistisch gesehen rund zwanzig Jahre.
Und wie geht es bis dahin weiter?
Zurzeit wird die Leverkusener Brücke saniert und ist für den Schwerlastverkehr gesperrt. Dort wäre aber auch eine Verbreiterung von sechs auf acht Spuren notwendig. Hier aber sperrt sich die Stadt Leverkusen. Politik und Verwaltung fordern, die Brücke durch einen Rheintunnel zu ersetzen. Ökologisch und städtebaulich sicher eine interessante Idee, nur wer soll das bezahlen? Ausgang ungewiss und zeitlich noch nicht absehbar.
Solange in Leverkusen die Brücke für den LKW-Verkehr gesperrt ist, läuft der größte Teil dieses Verkehrs über die Rodenkirchener Brücke. Das bleibt nicht ohne Folgen. Es gibt noch mehr Staus als früher und es ist wegen der Mehrbelastung durch täglich zehntausende LKW absehbar, dass auch diese Brücke über kurz oder lang nicht mehr sicher ist. Ein weiterer Sanierungsfall! Das würde das Schwerlastaufkommen in der Stadt Köln vervielfachen.
Daher ist aus Sicht der GRÜNEN im Rhein-Erft-Kreis mit Priorität die Sanierung und Erweiterung der Rodenkirchener Brücke erforderlich. Denkbar ist einen weiteren Anbau nach Süden vorzunehmen und danach den alten mittleren Brückenteil zu erneuern. Im Bundesverkehrswegeplan ist die Erweiterung der A 4 von Köln-West bis Köln-Heumar auf vier Spuren in jede Fahrrichtung bereits vorgesehen. Die Sanierung und Erweiterung der Rodenkirchener Brücke muss Priorität haben.
Diese Sanierungen müssen also erst einmal Priorität haben, auch weil sie deutlich schneller zu realisieren sind. Die Voraussetzungen für die Realisierung einer Brücke zwischen Wesseling und Niederkassel sind ungleich anspruchsvoller. Es müssen schwierige Lärmschutzfragen gelöst werden. Es müssen mit den Naturschutzverbänden die naturschutzrechtlichen Fragen geklärt werden, schließlich läuft die Rheinquerung durch die geschützte Rheinaue, es müssen Grundstücksfragen geklärt und Linienbestimmungsverfahren durchgeführt werden.