Als bereits jetzt nicht zukunftsträchtig und nach wie vor klimaschädlich, so stufen die GRÜNEN im Regionalrat Köln das am Standort Niederaußem geplante Braunkohlenkraftwerk BoAplus ein. ” Auch wenn uns RWE Power glauben machen möchte”, so Rolf Beu, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN Regionalratsfraktion und gleichzeitig auch Mitglied im Landtag NRW, “dass der Neubau von BoAplus zu Verbesserungen der CO2-Bilanz im Rheinischen Revier und zu einer geringeren Schadstoff-Belastung der umliegenden Bevölkerung führt, so ändert das nichts an der Tatsache, dass Braunkohlekraftwerke auch weiterhin die schädlichste Form der Energieerzeugung darstellen und dreimal soviel CO2 pro erzeugter Kilowattstunde ausstoßen wie ein modernes Gaskraftwerk”. “Sie setzen darüber hinaus”, so Beu weiter, “große Mengen Schadstoffe wie Schwermetalle, Feinstäube, Stickoxide und gefährliche Chlorverbindungen frei”.
“Die Kohle für BoAplus wird”, so seine Regionalratskollegin Gudrun Zentis, Braunkohlenexpertin der GRÜNEN Landtagsfraktion NRW, “aus den Tagebauen der Region gefördert und die Probleme in Hinblick auf eine großflächige Zerstörung von Natur und Landschaft sind hinreichend bekannt”. “Mit dem Bau dieses Kraftwerkes, welches erst im Jahre 2020 ans Netz gehen soll”, so Zentis weiter, “werden Sachzwänge geschaffen, die einen weiteren Aufschluss von Tagebauen über die bisherige längste Laufzeitgenehmigung bis 2045 hinweg erfordern, denn es ist natürlich zu erwarten, dass RWE Power sein neues Kraftwerk mit einer Mindestlaufzeit von 40 Jahren fahren möchte”.
“BoAplus ist also weitestgehend für eine Zeit geplant”, so die beiden GRÜNEN, “in der gemäß den Klimaschutzzielen längst keine CO2-Emissionen aus dem Energiesektor mehr in diesem Umfang möglich sind und der Anteil Erneuerbarer Energien so hoch ist, dass ein rentabler Betrieb im zukünftigen Stromabsatzmarkt eher unwahrscheinlich sein wird. BoAplus ist das letzte verbleibende Kohlekraftwerk welches, obgleich nicht nur klima- und umweltschädlich , sondern auch energiepolitisch alle Landespläne konterkarierend noch ans Netz gehen soll”, so die beiden GRÜNEN Politiker abschließend, “wir stehen allen neuen Formen der Energiegewinnung und auch Speicherung durchaus aufgeschlossen gegenüber, aber dem Neubau eines energiepolitischen Dinosauriers werden wir nicht zustimmen.”