GRÜNEN Kreistagsfraktion Rhein-Erft

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Johannes Bortlisz-Dickhoff von der GRÜNEN Kreistagsfraktion weist anlässlich einer Veranstaltung der Kreis-SPD darauf hin, dass der von der SPD seit Jahren geforderte zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke nach Bedburg völlig unrealistisch ist.

„Wenn sich die SPD heute als erster Impulsgeber für eine S-Bahn nach Bedburg feiert, muss man sehen, dass ihre ursprüngliche Vorstellung völlig unrealistisch war. Der normale Ausbaustandard einer S-Bahn sieht einen vollständigen zweigleisigen Ausbau, eine vollständige Elektrifizierung, eine völlige Barrierefreiheit der Haltepunkte vor. Die S-Bahn muss in Horrem von dem südlich verlaufendem S-Bahn Gleispaar in Richtung Bergheim und Bedburg über ein Brückenbauwerk geführt werden, dass zweigleisig allein schon an die 50 Millionen Euro kosten dürfte. Eine S-Bahn in normalem Ausbaustandard ist völlig unrealistisch.“

Daher waren die GRÜNEN immer für die Absicherung der Regionalbahn von Köln-Deutz nach Bergheim, Bedburg, Grevenbroich und weiter nach Düsseldorf. Die Regionalbahn fährt aber wegen des Abzweigs nach Norden bis Horrem auf der Hauptbahn Köln-Aachen. Mithin also auf einem Gleiskörper, der ebenfalls vom europäischen Güterverkehr und Personenverkehr befahren wird. Auf Dauer – so steht zu befürchten – wäre die Regionalbahn nicht zu halten. Möglicherweise würde sie verkürzt auf den Abschnitt Horrem-Bedburg.

Neue Perspektiven sind allein aus der Debatte um den Kölner Bahnknoten entstanden. Um mit dem SPNV nicht völlig Schiffbruch zu erleiden, europäische Güter- und Personenverkehre haben auf der Schiene Vorrang, setzt der NVR – also der Zweckverband Nahverkehr Rheinland und zuständig für den schienengebunden Öffentlichen Personenverkehr – auf den Ausbau des S-Bahn-Systems. Im Kölner Hauptbahnhof und in Deutz sollen nördlich je zwei Bahnsteige angebaut werden (dafür ist auf dem Breslauer Platz bereits Platz gelassen worden; die Fundamente wurden vorbereitet). Dies schafft Kapazitäten, um auf der Hohenzollernbrücke die S-Bahn in dichtere Taktfolgen zu bringen. Westlich und östlich sind dann natürlich Ausdifferenzierungen unterschiedlicher Linien erforderlich.

So kommt Dynamik in die eigentlich vollständig illusionäre SPD-Vorstellung, eine S-Bahn nach Bedburg fahren zu lassen. Der vollständige zweigleisige Ausbau, die Elektrifizierung der Strecke, der Umbau aller Haltestellen und Kreuzungen wäre mit Kosten von weit über 100 Millionen Euro nicht realisierbar gewesen.

Erst ein intensives Ingenieurgutachten im Auftrag des NVR hat gezeigt, dass ein 20-Minuten-Takt auf der S-Bahn nach Bedburg auch ohne vollständigen zweigleisigen Ausbau möglich ist. Insbesondere, so zeigt das Gutachten, kommt eine so abgespeckte S-Bahn mit einer eingleisigen Brücke über die Hauptbahn aus.

Damit sinken die Kosten auf ein machbares Maß.

Auf der Grundlage dieses realistischen Gutachtens tragen alle Fraktionen die S-Bahn-Ausbau-Pläne nach Bergheim und Bedburg mit. Wie gesagt: Die S-Bahn wird nicht ganz so schick, wie es die SPD wollte, ist dafür jetzt aber machbar.

Und so werden sich dann bald ganz viele Politikerinnen und Politiker als Väter und Mütter der S-Bahn nach Bedburg feiern lassen können.