GRÜNEN Kreistagsfraktion Rhein-Erft

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Von: Geschäftsführung

HOCHRADIOAKTIVE BRENNELEMENTEKUGELN WEITERHIN AM EHEMALIGEN AVR JÜLICH ZWISCHENLAGERN

 

Auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich GmbH (FZJ) lagern 152 Castoren vom Typ Castor®THTR/AVR mit etwa 300.000 hochradioaktiven Brennelementekugeln aus dem 1988 stillgelegten Versuchsreaktor AVR Jülich. Die gültige Genehmigung für die Zwischenlagerung dieser Castoren in Jülich läuft im Jahr 2013 aus. Deshalb hat das FZJ bereits vor längerer Zeit zwei parallele Anträge an das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gestellt:

1.

Verlagerung der Castoren von Jülich in das Brennelementezwischenlager Ahaus (TBZ-A). 

2.

Verlängerung der Zwischenlagergenehmigung für die Castoren in Jülich.

Nach Aussage des Vorstands des FZJ sind die Castoren in der Transportfiguration (32 Tonnen je Castor) nur einzeln oder zu zweit per LKW zu transportieren. Das heißt, es sind über einen Zeitraum von weniger als zwei Jahren mindestens 76, unter Umständen aber bis zu 152 LKW-Transporte von Jülich nach Ahaus erforderlich. Die Verlagerung der Castoren nach Ahaus würde damit massive Polizeieinsätze erfordern, hohe Kosten für das Land auslösen und von den Menschen entlang der Transportstrecke zu Recht nicht akzeptiert werden.

Die in Jülich noch lagernden 152 Castoren mit 300.000 hochradioaktiven Brennelementkugeln sind eine schwere Hypothek für die Region und ganz NRW. Atomtransporte bedingen jedoch unnötige Risiken für Mensch und Umwelt und verursachen hohe Kosten für das Land NRW. Deswegen müssen sie vermieden werden.

Der Bund hat bis heute seine Pflichten zur Entsorgung von Atommüll durch Bereitstellung von Endlagern (§ 9 a Abs. 3 Atomgesetz) nicht erfüllt.

Das Brennelementzwischenlager Ahaus (TBZ-A) ist als Zwischenlager konzipiert und nicht als zentrale Sammelstelle für hochradioaktive Abfälle.

Die GRÜNE Fraktion beantragt:

„Der Ausschuss für Umwelt, Kreisentwicklung und Energie des Rhein-Erft-Kreis spricht sich dafür aus, die in Jülich noch lagernden 152 Castoren mit 300.000 hochradioaktiven Brennelementkugeln solange am früheren AVR Jülich zwischenzulagern, bis eine verantwortbare und endgültige Einlagerungsstätte in Deutschland eingerichtet worden ist.

Der Ausschuss fordert das Forschungszentrums Jülich auf, den Antrag auf Einlagerung der 152 Castoren mit Brennelementkugeln aus dem AVR Jülich in Ahaus unverzüglich zurückzuziehen und stattdessen die Voraussetzungen für eine weitere Zwischenlagerung in Jülich zu schaffen, bis die hochradioaktiven Brennelemente in ein genehmigtes Endlager verbracht werden können.

Der Ausschuss unterstützt den bereits gestellten Antrag auf eine Verlängerung der derzeitigen Zwischenlagerung und bittet darum alle Möglichkeiten zu nutzen, dass kein weiterer Atommüll ins Brennelementzwischenlager Ahaus (TBZ-A) gebracht wird.