GRÜNEN Kreistagsfraktion Rhein-Erft

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Von: Oliver Krischer

„In der Region in Erneuerbare Energien investieren statt in Windparks in Schottland“

 

Derzeit wird in verschiedenen Kommunalparlamenten über eine
Beteiligung der Stadtwerke Düren und des in der Städteregion
Aachen ansässigen EWV an dem RWE-Projekt „Green Gecco“
von TRWE diskutiert. Dahinter verbringt sich eine von RWE
geführte Beteiligungsgesellschaft, die u. a. Offshore Windparks in
Schottland, eine Biogasanlage in Sachsen-Anhalt und eine
Holzheizkraftwerk in Siegen-Wittgenstein errichten und betreiben
will.
Die Grünen in der Region begrüßen das Engagement von RWE
in Sachen Erneuerbare Energien grundsätzlich, sehen aber die
Beteiligung von kommunalen Stadtwerken und regionalen
Energieversorgern kritisch.
Oliver Krischer, Bundestagsabgeordneter und Grüner
Kreisvorsitzender in Düren: „Wir freuen uns, dass RWE,
nachdem der Konzern den Ausbau der Erneuerbaren Energien
jahrelang erst belächelt und dann bekämpft hat, nun selbst
endlich in dem Bereich aktiv wird. Leider ist die Wende nur
halbherzig, denn einer Milliarde Investitionen für Erneuerbare
stehen sieben Milliarden Euro für Kohle und Atom bei RWE
gegenüber. Unverständlich ist außerdem, dass RWE trotz prall
gefüllter Konzernkassen seine wenigen Projekte bei den
Erneuerbaren Energien von den Stadtwerken mitfinanzieren
lassen will.“
Dr. Thomas Griese, stellv. Städteregionsrat Aachen: „Wir wollen
Investitionen unserer Stadtwerke und Stromversorger in
Erneuerbare Energien und den Aufbau einer dezentralen und
klimafreundlichen Energieversorgung. Aber das soll
vorzugsweise hier in der Region geschehen. Es gibt dutzende
möglicher Projekte in der Region und deshalb keinen Grund, das
Geld der Stromkunden in Schottland zu investieren. Wir wollen
Wertschöpfung und Arbeitsplätze mit solchen
Zukunftsinvestitionen in der Aachener Region schaffen.“
Dass die Region dabei noch erheblichen Nachholbedarf hat zeigt
sich zum Bespiel in der Stadt Düren, aber beim EWV, der vor
allem im ehemaligen Kreis Aachen tätig ist. So erzeugen die
Stadtwerke Düren fast keinen eigenen Strom aus Erneuerbaren
Energien oder effizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Oliver
Krischer: „Statt Millionen in schottische Windparks zu investieren,
sollten die Stadtwerke das Geld in der Stadt Düren in
Erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung investieren.“
Die Grünen sehen außerdem erhebliche Risiken für die
Kommunen durch den Mehrheitsbesitz von RWE an den RWEProjekten.
Dr. Thomas Griese: „RWE bleibt in der geplanten Gesellschaft
mit 51% immer bestimmende Kraft und stärkt seine
Monopolstellung im Strommarkt. Einmal beteiligt sind die
Stadtwerke auf Gedeih und Verderb RWE ausgeliefert. Und ob
RWE im Sinne der Stadtwerke und nicht nur für das eigene
Interesse handelt, darf man mindestens bezweifeln.“

Oliver Krischer
Mitglied des Deutschen Bundestages
Bündnis 90/Die Grünen
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon 030 227 – 72058
Fax 030 227 – 76058
E-Mail: oliver.krischer@bundestag.de