GRÜNEN Kreistagsfraktion Rhein-Erft

GRÜNEN Kreistagsfraktion Rhein-Erft

GRÜNEN Kreistagsfraktion Rhein-Erft

GRÜNEN Kreistagsfraktion Rhein-Erft

GRÜNEN Kreistagsfraktion Rhein-Erft

Oliver Krischer, GRÜNER aus Düren und Bundestagskandidat für unsere Region, erklärt am 17. August 2009 in einem Brief an die Partei:

 

In der WESTPOL-Sendung am 16. August 2009 gab es einen sehr sehenswerten Beitrag über die atomaren Altlasten in NRW – AVR Jülich und THTR Hamm-Uentrop – und ihre Folgekosten.

Der Beitrag findet sich im Netz unter http://www.wdr.de/tv/westpol/sendungsbeitraege/2009/0816/albtraum_atomkraft.jsp

Es wird deutlich: Die von der CDU/FDP-Landesregierung heute wieder propagierte Hochtemperaturreaktortechnologie ist technisch gescheitert. Jülich ist 1978 nur knapp einer atomaren Katastrophe entgangen. Erschreckend ist, dass bis heute versucht wird, die tatsächlichen Probleme mit diesem Reaktortyp zu vertuschen.

Während beide Reaktoren praktisch keinen Beitrag zur Stromversorgung geliefert haben, hat allein der Bau des THTR über 2 Mrd. Euro verschlungen.  Der „sichere Einschluss“ der Anlage hat bisher mehr als 400 Mio. Euro gekostet, jedes Jahr kommen 5,6 Mio. Euro für den „Erhaltungsbetrieb“ hinzu. Rückbau und Endlagerung der hoch verstrahlten Anlagen können frühestens im Jahr 2027 (!) beginnen – dann ist die Strahlung etwas abgeklungen – und werden weitere Milliarden verschlingen.

Der Rückbau des Mini-Reaktors AVR Jülich hat bis jetzt mehr als 500 Mio. Euro gekostet, wobei der hoch verstrahlte Reaktorkern nicht zerlegt, sondern mit Leichtbeton ausgeschäumt und in einer beispiellosen und hochriskanten Aktion als Ganzes nur 200 Meter versetzt und dort zum Abklingen der Strahlung für Jahrzehnte „zwischengelagert“ wird. Nur so kommt man an das verseuchte Erdreich unter dem Reaktor heran. Die Kosten werden die Milliardengrenze sicher weit überschreiten, wobei der eigentliche Rückbau unseren Kindern und Enkeln überlassen bleibt.

Übrigens: Nahezu die gesamten Kosten vom Bau bis zur Endlagerung des AVR Jülich und des THTR Hamm-Uentrop haben Bund und Land NRW in der Vergangenheit getragen und werden das auch in Zukunft tun müssen. Die Energiekonzerne stehlen sich erfolgreich aus der Verantwortung.

Soviel zur „billigen“ Atomkraft, deren Hochtemperatur- oder Kugelhaufenvariante die NRW-Landesregierung wieder reaktivieren möchte, auch wenn Frau Thoben (CDU) oder Herr Pinkwart (FDP) das im Moment nicht gerne sagen.