Nicht nur das bisschen Restkohle ist es, was RWE so unnachgiebig in Sachen Hambacher Wald macht. Sondern auch die unter dem Wald schlummernden Vorkommen von grobem Kies und Sand. Den braucht das Unternehmen, um nach Auskohlen des Garzweiler Tagebaus, für den die bestehende A 61 zwischen dem Kreuz Wanlo und dem Dreieck Jackerath abgebaggert werden soll, die „neue A 61″ zu errichten. Dafür ist Material unterschiedlicher Körnung erforderlich, grober Kies findet sich im Bereich der Tagebaue nur noch unter dem Hambacher Forst.
Die Ausdehnung der Tagebaue führt am Ende dazu, dass wichtige Autobahnabschnitte mit europäischer Bedeutung an Grubenböschungen oder neu aufgebautem Gelände verlaufen. Sollten diese ins Rutschen geraten – und so etwas ist ja nicht unmöglich – wären wichtige europäische Fernverbindungen verloren, mit der Folge von monatelangem Verkehrschaos um Köln herum. Dies betrifft die A 4 zwischen Buir und Merzenich und die Autobahnen 44, 46 und 61 zwischen Wanlo, Holz und Jackerath.
Neben der Argumentation des BUND, dass der Hambacher Wald wegen der FFH-Richtlinie zu schützen ist, ist es darum auch ein Gebot der verkehrsplanerischen Vernunft, den Tagebau Garzweiler vor der heutigen A 61 enden zu lassen und die Reste des Hambacher Waldes stehen zu lassen.