GUTES KLIMA STATT KOHLE
Interview mit Friederike Seydel, GRÜNE Kreistagskandidatin auf Listenplatz 3:
Weißt du noch wann du zu den GRÜNEN gekommen bist und was dich dazu bewogen hat?
Als ich 2002 von Ulm wieder nach Hürth gezogen bin, kam ich mir vor wie in einer energiepolitischen Dinosaurierlandschaft. In Ulm wurde die Energiewende mit Solaranlagen auf den Dächern und Passivhaus schon praktiziert und hier hat man auf die Braunkohle gebaut. Das war Grund für mich 2003 bei den GRÜNEN einzutreten.
Was hast du bisher bei den GRÜNEN gemacht?
In Hürth war ich bis heute lange Jahre Fraktions- und auch drei Jahre Parteivorsitzende. Meine Schwerpunkte sind Klima und Energie. Im Kreis entstand das Energie-Kompetenz-Zentrum, und Hürth hatte als eine der ersten Städte im Kreis einen Klimaschutzmanager.
Was muss am dringendsten verändert werden?
Im Kreis und vor Ort muss noch mehr für das Klima passieren. Alle politischen Entscheidungen müssen systematisch und nicht nur nach Gefühl auf Klimarelevanz geprüft werden. Wir haben dazu in Hürth ein Verfahren beschlossen, das ich gerne auch im Kreistag diskutieren und umsetzen möchte.
Du hast gute Chancen, demnächst Kreistagsmitglied zu sein. Was könntest du dir für deine Arbeit als Schwerpunktthemen vorstellen?
Natürlich brauchen wir mehr Solarmodule auf den Dächern und mehr Bäume und Wald. Für mich ist auch ganz wichtig, grenzüberschreitend mit den anderen Kommunen im Kreis und auch nach Köln hinein zusammen zu arbeiten. Da gibt es bereits Kontakte, die gerade im Hinblick auf Radrouten und weitere Buslinien zu nutzen sind. Sehr wichtig ist mir das Energie-Kompetenz-Zentrum des Kreises, das ein bisschen auch mein Kind ist und eine wichtige Rolle für den Strukturwandel hat. Dort müssen wir mehr Ausbildungskapazitäten schaffen; unter anderem sollten alle leitenden Verwaltungsmitarbeiter*innen für das Thema Klima sensibilisiert und ausgebildet werden.
Was ist dein Lieblingsort im Kreis?
Mein Lieblingsort im Kreis ist der Hürther Berg, Landschafts- und zum Teil sogar Naturschutzgebiet mit dem Dasbachweiher und viel Wald, von unserer Wohnung in der Bonnstraße in zehn Minuten zu Fuß zu erreichen. Hier war bis 1960 die Braunkohlegrube Hürtherberg und eine Brikettfabrik. An diesem historischen Ort kann ich sehen, was die Braunkohle angerichtet, aber auch Gutes bewirkt hat. Im dort entstandenen Wald und in der Natur kann ich mich beim Walking mit meinen Freundinnen sportlich betätigen, erholen und Gedanken austauschen.